Baden-Württemberg prämiert Architekt Wolfgang Frey

Die Initiative free energy (www.freeenergyweb.de) wurde für ihre innovative Konzeptionen im Umgang mit natürlichen Ressourcen von der Auswahlkommission der Landesregierung für die
Aktion "Übermorgenmacher" um die Vorsitzende Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung im Staatsministerium Baden-Württemberg aus mehr als 500 Optionen ausgelobt.
"Wir müssen lernen, mit der uns von der Natur geschenkten Energie klug umzugehen, denn auch ohne Verbrennung stehen uns täglich genug Ressourcen zur Verfügung" ist Architekt Wolfgang Frey, der Initiator der Initiative überzeugt.
Am Beispiel von Miniwindrädern ist an verschiedenen Standorten in Freiburg gezeigt worden, wie dezentral Energie gewonnen werden kann und, da die Leitungsverluste minimiert werden konnten, ein signifikanter Beitrag zur individuellen Energieversorgung geleistet werden konnte. In aktuellen Feldversuchen wird von Frey und dem Freiburger Energieversorger Badenova sowie dem Baden-Württembergischen Energiekonzern EnBW untersucht, ob die zu tausenden im Betrieb stehenden Überlandstromleitungsmasten zur Energiegewinnung herangezogen werden könnten. Allein 30.000 Strommasten könnten den Berechnungen zufolge in Baden-Württemberg mit Kleinwindkraftanlagen ausgestattet werden. Erste Ergebnisse haben eine erstaunliche Komplexität des Themas aufgezeigt, wie auch das enorme Potential dieser Idee sichtbar werden lassen. Aber auch smart-grid Konzeptionen des Architekten sind Bestandteil dieser Initiative:
Schon heute deckt sich der Energiebedarf nicht immer mit der Energieproduktion. Großkraftwerke sich schlecht regelbar, der Energieverbrauch ist jedoch Tages- und Wochenschwankungen unterworfen. Aber in der ökologischen Energiegewinnung kommt es darüber hinaus zu Schwankungen. Bei starkem Sonnenschein oder starkem Wind steigt der Energieertrag. Das somit gebildete Stromertragsprofil deckt sich nicht mit dem Strombedarfsprofil, was von den Verbrauchern abgebildet wird. Insofern ergibt sich gegenüber der klassischen Stromproduktion noch eine weitere Herausforderung, nämlich das Management der unvermittelten Energiespitzenproduktion.
Wenn in der globalen Energieversorgung der Anteil an erneuerbaren Energien gestärkt wird ergeben sich verstärkt Energiespitzen die – da sie nicht immer vom Verbraucher zeitgleich abgerufen werden - zu einer untragbaren Belastung für das Stromnetz werden. Diese Belastung der Stromnetze wird so zu einem Hinderungsgrund für den Ausbau der regenerativen Energien. An der Börse bildet sich diese Situation mit der Kuriosität des negativen Stromhandels ab, Käufer von bestimmten (Überschussstrom-) Kontingenten bekommen für ihren Kauf Geld bezahlt gegen die Auflage diesen Überschussstrom zu vernichten.
Solange keine wirtschaftlichen Möglichkeiten zu Stromspeicherung bestehen, müssen Energiespitzen vermieden werden, und sei es durch die Abschaltung der Windkraft- oder Solaranlagen (gerade zu dem Zeitpunkt wenn am meisten Energie erzeugt würde!).
Hier setzt die Initiative von Architekt Frey an: Normalerweise ist die Beheizung eines Gebäudes mit Strom ökologisch unsinnig und in Deutschland illegal. Der Wirkungsgrad einer Stromheizung wird durch den schlechten Wirkungsgrad des Grosskraftwerkes bzw. die Leitungsverluste bestimmt. Bei hoch gedämmten Niedrigenergiehäusern die mit einem Langzeitpufferspeicher versehen sind (5-Tagesspeicher) könnte eine Aufladung des Pufferspeichers mit den Energiespitzen gekoppelt werde. Eine intelligente Schaltung würde die Aufheizung des Pufferspeichers aktivieren sobald die Energieertragsspitzen das Netz über Gebühr zu belasten beginnen, und aus diesem Pufferspeicher bezöge das Gebäude seine Wärme bis zur nächsten Aufladung.

Damit würde die Beheizung Co2 frei erfolgen und die Unsinnigkeit der Vernichtung von überschüssigem Ökostrom könnte eine sinnvolle Antwort entgegengesetzt werden.